Good2Meat: Rindfleisch aus Namibia
Rindfleisch aus Namibia – Geheimtipp oder “Hipster Trend”?
Bis dato war uns Rindfleisch aus Namibia vollkommen unbekannt. Im Kopf geisterten da eher Bilder von Wüstenlandschaften und Tieren, die mehr einem Gerippe gleichen als für ein Festmahl herhalten könnten. Verständlich also, dass erstmal eine gewisse Skepsis aufkam, als uns Ann-Christin von Good2Meat anbot, deren Fleisch zu testen. Gleichzeitig war unsere Neugier geweckt, vielleicht handelt es sich ja um den Geheimtipp in Sachen Rindfleisch. Immerhin verspricht Good2Meat auf deren Website:
- keine Massentierhaltung
- keine Mästung
- kein Kraftfutter
- keine Medikamente
- artgerechte Haltung
- positive CO2-Bilanz trotz Importweg
- kein “Hipster-Öko-Fake”
Gesagt, getan haben wir uns auf den Weg zu Ann-Christin und Arne von Good2Meat gemacht, denn deren Sitz ist hier gleich um die Ecke in Hannover-Kirchrode. Dort bekamen wir nicht nur unser schönes Stück Rib-Eye, sondern hatten auch noch ein sehr nettes Gespräch mit Ann-Christin. Zuhause angekommen, haben wir das gute Stück zunächst noch einmal neu einvakuumiert und dann in unsere 0 Grad Schublade verfrachtet.
Dort sollte das gute Stück nun noch etwa 2 1/2 Wochen verbringen, bis wir es schafften, es zu testen. Zeit genug, sich ein bisschen mit dem Thema Rindfleisch aus Namibia zu beschäftigen. Auf der Website von Good2Meat findet man natürlich einiges an Infos dazu.
Ganz entgegen unserer ursprünglichen Vorstellungen erscheint vor allem nach der Regenzeit zu Beginn des Jahres das Zentrum Namibias durchweg überraschend grün und fruchtbar. Saftiges Weideland so weit das Auge reicht und eine schier unendliche Vielfalt an Pflanzen. Die Rinder aus Namibia werden ihr gesamtes Leben artgerecht auf der Weide gehalten. Sie werden freilaufend, ohne jegliche Hormone oder Antibiotika aufgezogen. Ebsenso ohne Stall- und Massentierhaltung sowie Mastfütterung. Durch die langsame Aufzucht und die natürliche Gewichtszunahme kann jedes Tier die optimale Schlachtreife und den gewünschten Körperbau erreichen. Viel Bewegung sowie natürliches Futter führen dabei zu einer ausgeprägten Muskelstruktur.
Aussehen, Geruch & Geschmack
Was beim Auspacken 2 1/2 Wochen später leider erstmal etwas negativ auffiel war, dass das Fleisch doch relativ viel Flüssigkeit verloren hatte, welche sich im Vakuumbeutel deutlich gesammelt hatte.
Nach dem abtupfen konnten wir das gute Stück erstmal eingehend von allen Seiten betrachten. Bei diesem Stück fanden wir den Fettanteil insgesamt für ein Rib-Eye eher gering. Allerdings weist es eine schöne Maserung auf. Beim Geruchstest fiel sofort auf, dass es nicht wie ein ganz “normales” deutsches Stück Rindfleisch riecht. Es steigt einem ein sehr angenehmer, leicht nussiger Geruch in die Nase, der eher an den Geruch von Dry-aged Fleisch erinnert.
Wir haben uns also zwei ordentliche Stücke abgeschnitten und den Rest wieder ins Vakuum und in die 0 Grad Schublade verfrachtet. Den Kugelgrill haben wir mit der vor kurzem von uns angetesteten Köhlerköhle aus dem Schwarzwald angeheizt. Diese brennt richtig schön heiß, genau das richtige um eine perfekte Kruste auf dem Steak zu bekommen. Die genaue Zubereitung und was wir uns als Beilage haben schmecken lassen, findet ihr im Rezept: Rib-Eye-Steak mit gegrillten Kürbisspalten
Nach anschließendem kurzen Ruhen durften wir das Fleisch nun endlich anschneiden. Wir haben das Fleisch zunächst pur ohne Gewürze probiert, um den reinen Fleischgeschmack zu erleben. Hier bestätigt sich das, was die Nase schon im Rohzustand erschnüffelt hat. Das Fleisch ist sehr aromatisch, leicht nussig und wesentlich kräftiger im Geschmack, als es das gleiche Stück von einem deutschen Rind wäre. Anschließend haben wir noch etwas mit Gewürzen experimentiert. Von nur etwas Flor de Sal über etwas Mr. Nicepepper bis hin zu Don Marco's Happy Ending. Immer ergibt sich ein komplett anderes Geschmackserlebnis im Mund.
Fazit
Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten, für uns handelt es sich bei Rindfleisch aus Namibia eindeutig um einen Geheimtipp. Vor allem in Sachen Geschmack ist es wirklich etwas Besonderes. Die Tiere leben in Namibia unter besten Bedingungen für zartes, schmackhaftes Fleisch. Einziger Kritikpunkt wäre für uns, dass das Fleisch im Vakkumbeutel relativ viel Flüssigkeit verliert. Das ist sicherlich einem recht kurzen Abhängen geschuldet, welches je nach Auftragslage nur 5-10 Tage beträgt. Ein paar Tage mehr würden da sicherlich nicht schaden und das Steakerlebnis perfekt machen. Wer also neben dem deutschen und dem US Beef mal etwas Neues probieren möchte, der sollte unbedingt mal bei Good2Meat vorbei schauen!
Good2Meat
Website: http://good2meat.de
Kontakt: info@good2meat.de
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